Um ein Problem zu verschließen, so zu tun, als ob wir es nicht sehen, die Fakten zu verschleiern, uns zu weigern, etwas darüber zu lernen, selektiv zu sehen - all dies sind Ausdrücke von "Verleugnung", der Ablehnung, dass eine unangenehme Realität existiert. Wie in der Originalversion des Buches erwähnt, sind Alkoholiker, die ihre Krankheit nicht anerkennen, Menschen, die Verdächtigungen der Untreue ihres Partners abweisen, die Ehefrau, die nicht bemerkt, dass ihr Ehemann ihre Tochter missbraucht, alle angeblich "in Verleugnung". Regierungen leugnen ihre Verantwortung für Gräueltaten, während sie diese so planen, dass sie "maximale Verleugnung" erreichen.

Verleugnung ist laut Cohen nicht nur eine persönliche Angelegenheit, sie wurzelt in der ideologischen "Schaustellung des Staates" und dient als Werkzeug zur Vertuschung von Gräueltaten durch die Ausnutzung bürokratischer Probleme.

Das Buch "Verleugnungssituationen" ist die erste umfassende Studie sowohl über persönliche als auch politische Wege, auf denen unangenehme Realitäten vermieden und umgangen werden. Seine Seiten erforschen eine Vielzahl von Phänomenen, von klinischen Studien über Depressionen bis hin zu Medienbildern des Schmerzes sowie Erklärungen, wie der "passive Zuschauer" und die sogenannte "Mitgefühlserschöpfung" entstehen.

In einer Zeit, in der Kriminalität zunehmend als individuelle Lösung angesehen wird und staatliche Verbrechen leider zur Normalität werden, bringt dieses klassische Werk das Thema der Verantwortung für diejenigen, die gesetzlich verpflichtet sind, Rechte zu schützen, wieder in den Vordergrund. Aber vor allem stellt es die Frage nach der Verhinderung dieser Situationen.