Ein Autor unterhält sich mit der Figur, die er gerade erschaffen hat, und haucht ihr Leben ein, Angela Pralini.
Durch diesen ausweglosen Dialog, in dem lyrische Ausbrüche, Gedanken über die Natur des Schreibens sowie philosophische und theologische Reflexionen vermischt werden, erlangt Angela allmählich Selbstbewusstsein und befreit sich von ihrem Schöpfer. 

Das letzte Werk von Clarice Lispector, posthum veröffentlicht, ist weder ein Roman noch ein Essay, sondern eine metafiktionale Erkundung der Bedingungen künstlerischen Schaffens, die die Anliegen ihres gesamten Œuvres zusammenfasst: der unerwartete Aspekt einfacher Dinge, die geschlechtsspezifische Dimension der Sprache, die Unmöglichkeit der Kommunikation, Einsamkeit, die Angst vor dem Tod.

„Ich werde ein Buch schreiben, das so verschlossen ist, dass es nur für wenige zugänglich sein wird“: warnt sie die Leser in diesem letzten Buch, das posthum veröffentlicht wurde, Clarice Lispector. „Ich mache keine Literatur: Ich lebe einfach im Fluss der Zeit.“ Und mit ihrer letzten Kraft, mit ihrem letzten Atemzug (paraphrasierend Hélène Cixous), schreibt sie den Atem des Lebens. Sie schreibt, als ob sie am Leben bleiben wollte, „als ob ich das Leben von jemandem retten müsste. Vielleicht mein eigenes.“ Sie schreibt – weil das letzte Wort der Tod sein wird.