Arthur Schopenhauer, einer der größten Philosophen, schrieb im 19. Jahrhundert einen scharfsinnigen, wütenden, subversiven, aber weisen, lebendigen und subtil humorvollen Essay (posthum veröffentlicht) unter dem eloquenten Titel "Die Kunst, immer Recht zu behalten", der sich als Handbuch präsentiert, um jeden Gegner in einer Debatte zu besiegen. "Eristische Dialektik", schrieb Schopenhauer selbst, und maskierte damit jeden ironischen Ton, "ist die Kunst des Streitens - und zwar so zu streiten, dass man seine Positionen angemessen verteidigt, ob richtig oder falsch." Und um seine Leser davon zu überzeugen, dass er dies ernst meinte, fügte er hinzu: "In einer Debatte müssen wir die objektive Wahrheit ignorieren oder vielmehr als zufällige Übereinstimmung betrachten und uns ausschließlich darauf konzentrieren, unsere Position zu verteidigen und die Position des Gegners zu widerlegen." Sicherlich war Schopenhauers wahre Absicht, die Aufmerksamkeit seiner Leser auf die Tricks zu lenken, die von anderen häufig verwendet werden, sei es von Politikern, Journalisten, Werbetreibenden oder Händlern. Indem er vorgab, "Sophistik" (wie er später die Rhetorik nannte) zu lehren, lehrte er tatsächlich, wie man sie erkennt und folglich wie man ihr entgegenwirkt. Dieses bissige kleine Werk bleibt auch heute noch ein wertvolles Werkzeug zu diesem Zweck.