Kurze Aphorismen des großen Existentialisten über menschliche Leidenschaften.

Manche nähern sich ihrem Ideal mit vorsichtiger Demut und ziehen es vor, es zu leugnen; sie fürchten ihr höheres Selbst, denn wenn es spricht, spricht es fordernd.

Die Gedanken des unerschöpflichen und belesenen Friedrich Nietzsche sind in diesem halb-autobiografischen Auszug aus "Menschliches, Allzumenschliches" festgehalten, einer weiteren anthropologischen Studie, die auch im 21. Jahrhundert noch in Erinnerung bleibt.

Unabhängige Gedanken und intelligente Beobachtungen über die Leidenschaften und Wünsche, die darum kämpfen, sich durchzusetzen, die so menschlichen Gefühle, die die Wahrheit trüben, die bequemen Illusionen, die die Welt am Laufen halten, und wie letztlich ein Geist befreit werden kann – sowohl von Vorurteilen und Torheit als auch aus dem Gefängnis seiner eigenen Überzeugungen. Gedanken, die nicht unbedingt einsam sind, aber eindeutig von der Selbstgenügsamkeit des Geistes begünstigt werden, der sie erdacht hat: Friedrich Nietzsche, der "Menschliches, Allzumenschliches" mit gleichen Dosen von Tiefe, Herausforderung und Reflexion vollendet – ein Werk, das den Beginn seiner großen philosophischen Reise markiert – gibt dem letzten Kapitel den Titel "Allein mit dir selbst."