Die Texte des Buches behandeln Fragen der Erfassung, Dokumentation und Analyse von Daten der empirischen Sozialforschung vor dem Hintergrund der vielfältigen Möglichkeiten, die durch den Aufbau von Forschungsinfrastrukturen in den Sozialwissenschaften geboten werden. Dabei wird besonders auf die Möglichkeit der Wiederverwendung und Sekundäranalyse sozialer Daten sowie auf die epistemologischen, methodologischen, institutionellen und ethischen Fragen eingegangen, die sich aus dieser Forschungsperspektive ergeben. Es werden auch interessante Fragen hervorgehoben, die sich bei der Verwaltung und Analyse spezieller Arten von Daten ergeben - audiovisuelle Beweismittel und Filme, Veröffentlichungen in der Presse und in den Medien produzierte "Reden" - sowie die Möglichkeiten, die durch den Aufbau organisierter Forschungsinfrastrukturen und Archive in der vergleichenden politischen Soziologie, der Erforschung von Protestereignissen und der historischen Forschung geboten werden.

Inhalt:

- Giannis Kallas, "Die Organisation der Beobachtung in den Sozialwissenschaften und ihre Auswirkungen auf den Aufbau von Forschungsinfrastrukturen"
- Lilian Mitrou, "Institutionelle Fragen bei der Verwaltung und dem Betrieb von Forschungsinfrastrukturen"
- George Tsiolis, "Sekundäranalyse qualitativer Daten: Eine Forschungsstrategie, die mit dem qualitativen Ansatz kompatibel ist?"
- Stefanía Kalogeráki, "Sekundäranalyse quantitativer Daten: Eine methodische Wahl mit vielfältigen Vor- und Nachteilen"
- Theodoris Spyros, "Ethnographie von Unternehmen und soziale Theorie: Sekundäranalyse, ethnographische Imagination und post-Interpretation ethnographischer Daten"
- Apostolos Linardis, "Die Bedeutung der digitalen Dokumentation. Dokumentationsstandards für quantitative Daten"
- Marios Vryonidis, "Die European Social Survey in Zypern: Herausforderungen und Stichprobenstrategien"
- Konstantinos Rontos, "Moderne Methoden zur Erfassung von Bevölkerungsdaten: Das Beispiel der Bevölkerungsregister"
- Anna Lydaki, "Der Film als Dokument"
- Paraskevi Delikari, "Soziale Konstruktionen von Kindheit durch Neudeutungen von Forschungsergebnissen im öffentlichen Dialog"
- Nikos Serntedakis, "Der Beitrag der Protestereignisforschung zum Verständnis kollektiven Handelns"
- Manousos Maragoudakis, "Vergleichende politische Soziologie: Methode, Theorie, Forschung"
- Leda Papastefanaki, "Oral History im Museum. Mündliche Zeugnisse aus der Arbeitswelt im Industriemuseum von Ermoupolis"
- Nikos Nagopoulos, "Methodische Ansätze zur historisch-sozialen Erklärung und Forschung"