In den letzten Jahren haben wir eine Zunahme von Beispielen für "multi-lokale" Ethnographie in Griechenland beobachtet. Die Neubetrachtung der Konzepte von "Raum" und "Ort" in der ethnographischen Forschung hat zu einer Verschiebung von etablierten, klassischen Formen anthropologischer Forschung hin zu neuen, mobilen und fließenden Konstruktionen der Ethnographie geführt. Die Öffnung für Studien über Migration und andere mobile Bevölkerungsgruppen, die Bilder kultureller Unterschiede im heutigen Griechenland schaffen, hat neue methodologische Ansätze zur Frage der Bildung ethnischer Identitäten und ihrer Verbindung zu nationalen Politiken etabliert.

Die Forscher, die an diesem Band teilnehmen, waren selbst an verschiedenen Formen von "kritischer" und oft "multi-lokaler" Ethnographie beteiligt und haben gezeigt, dass ihre Erfahrungen die traditionellen Grenzen der Identität der Vor-Ort-Forschung herausfordern. Ihre Texte sind Beispiele für zeitgenössische anthropologische Forschung, hauptsächlich aber auch historische und kriminologische Forschung, die von griechischen Forschern durchgeführt wurde und Griechenland, benachbarte europäische Gesellschaften und andere, entferntere, betrifft. Die in diesem Band enthaltenen ethnographischen Felder behandeln Themen wie "Kultur, Nationalismus und postkolonialer Diskurs", "das Verhältnis zwischen Anthropologie und Geschichte", "Migration, Multikulturalismus und "neue" europäische Identitäten" sowie "Anthropologie, Darstellungen und Kunst".