Jahrtausendelang wurde ein Großteil der Welt von Kaisern regiert: Eine Handvoll Individuen beanspruchte keine Grenzen für die Länder, die sie beherrschen konnten, und keine Grenzen für ihre Autorität. Sie agierten jenseits normaler menschlicher Beschränkungen und beanspruchten oft eine übermenschliche oder göttliche Autorität. In der Praxis reichte die Bandbreite von einigen der bemerkenswertesten Männer, die je gelebt haben, bis hin zu einigen der schlimmsten und unbedeutendsten. Dominic Lievens wunderbares neues Buch, "Im Schatten der Götter", ist das erste, das sich ernsthaft mit diesem außergewöhnlichen Phänomen auseinandersetzt. Auf der ganzen Welt fielen Völker, willentlich oder unwillentlich, in den Orbit um Persönlichkeiten, die ganze Gesellschaften umgestalteten oder zerstörten, Religionen auferlegten und Rivalen überfielen. Lieven beschreibt die Anatomie der imperialen Monarchie und die Prinzipien, nach denen sie funktionierte. Er vergleicht die großen Kaiser der Antike, die Kalifen und die Kriegerkaiser der Steppe, bevor er sich den Habsburgern, Russen, Osmanen, Mogulen und chinesischen Kaisern zuwendet und das Buch mit außergewöhnlichen Geschichten, klugen Beobachtungen und einem Gefühl sowohl der Freude als auch des Entsetzens über die Eskapaden dieser Individuen füllt. Die gesamte Bandbreite des extremen menschlichen Verhaltens ist hier vorhanden - von Kriegsherren bis hin zu Förderern der Künste, von politischem Genie bis hin zu schwacher Unfähigkeit und pathologischer Gewalt.