Auf einem Viertel der Landmasse der Welt und mit fast siebenhundert Millionen Menschen beanspruchte das britische Empire den größten Platz in der menschlichen Geschichte. Für viele verkörperte es die kulturelle Überlegenheit der Nation, aber welches Erbe haben wir der Welt hinterlassen? Über mehr als zweihundert Jahre Geschichte hinweg enthüllt Caroline Elkins eine evolutionäre und rassifizierte Doktrin, die einen unerbittlichen Einsatz von Gewalt zur Sicherung und Bewahrung britischer imperialer Interessen befürwortete. Sie erläutert, wie die ideologischen Grundlagen der Gewalt in viktorianischen Forderungen nach Bestrafung indigener Völker verwurzelt waren, die sich der Unterwerfung widersetzten, und wie sich im Laufe der Zeit diese Behandlung zunehmend systematisierte. Und sie macht deutlich, dass Großbritannien, als es die Kontrolle über die von ihm provozierte und ausgeübte Gewalt nicht mehr aufrechterhalten konnte, sich aus seinem Empire zurückzog und belastendes Beweismaterial für seine Politik und Praktiken zerstörte und versteckte. Basierend auf mehr als einem Jahrzehnt Forschung auf vier Kontinenten macht Legacy of Violence alle Seiten der politischen Spaltung für die Schaffung, Durchführung und Vertuschung imperialer Gewalt verantwortlich. Indem sie zeigt, wie und warum Gewalt der entscheidende Faktor sowohl für das Empire als auch für die britische imperialistische Identität war, zerstört Elkins lang gehegte Mythen und wirft ein verstörendes neues Licht auf die Rolle des Empires bei der Gestaltung der heutigen Welt.