In dem Buch 11/9, das im November 2001 veröffentlicht wurde und als vielleicht das kontroverseste Buch der neuen Ära gilt, die von 11/9 eingeleitet wurde, überbrückt der international renommierte Denker Noam Chomsky eine Informationslücke über die Angriffe auf das World Trade Center. Es gelingt ihm, das dichte Geflecht aus politischem Opportunismus, selbstgefälligem Patriotismus und Konformität zu durchdringen, das das Gesagte und Geschriebene in Amerika in den unmittelbaren Monaten danach erstickte.

Chomsky stellt die Angriffe in einen Bezugsrahmen und nutzt sein tiefes und detailreiches Wissen über die US-Außenpolitik, um die Geschichte der amerikanischen Aggression - im Nahen Osten, in Lateinamerika, aber auch in Indonesien, Afghanistan, Indien und Pakistan - zu skizzieren.

Gleichzeitig schlägt er Alarm wegen der zunehmenden Abhängigkeit der USA von Kriegsrhetorik und militärischer Gewalt als Reaktion auf die Angriffe und präsentiert das entscheidende Argument, das offizielle Medien und öffentliche Intellektuelle übersehen haben: Jede Eskalation der Gewalt als Reaktion auf Gewalt wird zwangsläufig zu noch blutigeren Angriffen gegen Unschuldige in Amerika und auf der ganzen Welt führen.

Das Buch erinnert uns daran, dass heute, genauso wie vor zehn Jahren, Information und Klarheit unsere wertvollsten Werkzeuge im Kampf gegen zukünftige Gewaltakte gegen Unschuldige sind.

Diese neue Ausgabe von 11/9, die zum zehnten Jahrestag der Angriffe veröffentlicht wurde, enthält einen neuen bedeutenden Text von Chomsky mit dem Titel "Gab es eine Alternative?", der kritisch auf die Tötung von Bin Laden eingeht.