N. Berdyaev (1874 - 1948) untersucht in diesem Aufsatz eingehend das Problem des Ultimativen, insbesondere die Probleme des Wissens und der Objektivierung, des Daseins, der Kreativität des Seins und des Geheimnisses der Erneuerung.

Da alle zeitlichen Dinge immer einen Anfang, eine Mitte und ein Ende haben, lebt die menschliche Existenz bewusst nur in der Mitte, wobei der Anfang in der Wolke des Unbewussten und das Ende in der Dunkelheit der Angst versunken sind. Die Fixierung auf die Mitte widersetzt sich der Erwartung des ultimativen Moments des Bestehens und der Bedrohung seiner Vernichtung. "Die Frage des Endes wird dem Menschen nicht zu jedem Zeitpunkt gestellt. Damit diese Frage wirklich gestellt werden kann, muss das Bestehen des Menschen zuerst jene Bewusstseinsbereiche erreichen, in denen das Ende dramatisch als Frage und als Nichts gestellt wird." Diese Aufstiege zu vulkanischen Räumen und zerklüfteten Landschaften sind kühne Akte des religiösen und philosophischen Bewusstseins, die spüren, dass der Sinn der Welt außerhalb von ihr liegt. Es geht darum, die Grenzen von Zeit und Weltlichkeit zu überschreiten.