"Die Thibaults" (ein einheitlicher Zyklus von sieben Romanen und einem Epilog) ist das Lebenswerk des französischen Autors Romain Rolland (1866-1944), einem der wichtigsten Prosaautoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der 1915 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde.

Das Werk ist ein ehrgeiziges Fresko Frankreichs vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis zur Erklärung des Ersten Weltkriegs. Im Mittelpunkt steht die Familie Thibault: der Vater und seine beiden Söhne Antoine und Jacques. Um dieses Trio herum bewegen sich weitere Charaktere, die direkt oder indirekt mit ihnen verbunden sind.

Die ersten sechs Romane führen zum siebten und umfangreichsten Werk, "Der Sommer 1914", das der Grund für die Existenz des gesamten Werkes ist. Es handelt sich um eine nahezu taggenaue Beschreibung der Ereignisse, die zum Ersten Weltkrieg führten. Wir erleben die vergeblichen Bemühungen französischer und deutscher Sozialisten, den Krieg zu verhindern, das Schachspiel der Regierungen, die Intrigen der Militärstäbe und die Apathie der Massen. Jacques, nun ein junger Mann, ist aktives Mitglied einer idealistischen sozialistischen Gruppe (lassen Sie uns nicht vergessen, dass wir uns in der Oktoberrevolution befinden und daher die Rollen von Sozialisten und Kommunisten noch nicht unterschieden sind), die von Pilote, einem Theoretiker der Revolution und dem Gehirn hinter der Gruppe, geleitet wird.

Eine fesselnde Darstellung des historischen Moments, der dem Ersten Weltkrieg vorausging.