Der melancholische Harry Haller lebt in einem gemieteten Zimmer. Seine Abneigung gegen die moderne Lebensweise treibt ihn dazu, allein zu bleiben – wie ein Steppenwolf. Und obwohl er sich nach menschlicher Wärme und Gesellschaft sehnt, kann er sich nicht mit der Heuchelei der städtischen Werte abfinden. Doch als er die unbeschwerte, aber trügerische Hermine trifft, spürt er die Anfänge möglichen Glücks.

Haller kämpft darum, die ursprüngliche, wilde Natur des Wolfs mit den künstlichen sozialen Imperativen in Einklang zu bringen. Hin- und hergerissen zwischen Materie und Geist versucht er, seine tiefere Natur zu entdecken und Frieden mit den Menschen und dem Leben zu schließen. Indem er die Grenzen zwischen Fantasie und Realität verschiebt, versucht Harry Haller, aus der Isolation herauszukommen und aus den verstaubten Wälzern des Alltagslebens Ekstase und Freiheit zu schöpfen.

Der Steppenwolf wurde 1927 veröffentlicht und war der Roman, der Hesse weltweite Anerkennung brachte. Es ist eine kraftvolle Lektüre, die die dunklen Pfade der menschlichen Seele nachzeichnet und uns in ihren Strudel zieht.