Von November 2012 bis Juni 2013 in Chania, im Wechsel der Jahreszeiten und im Lauf der Zeitzyklen, die Vergangenheit, die fortbesteht, und die Gegenwart, die sie verkörpert, studiert sie, spricht mit ihr, formuliert sie um und untergräbt sie auf zersetzende Weise.
Eleonora und ihr Zwillingsbruder Panaris. Anastasia und ihr einziger Sohn Idomenaeus. Die vier von ihnen sind miteinander verflochten, sowohl Erzähler als auch Erzählte, belastet mit dem Unbeschriebenen, mit der schweren Gegenwart auf ihren Schultern.
Panaris mit seinen Sackgassenpapieren. Idomenaeus mit den Notizbüchern seines Vaters. Anastasia mit den Rissen in ihrem Verstand. Eleonora mit der Erzählung ihrer Mutter.
Von Hegel und Bakunin bis Marx und dem Kommunistischen Manifest.
Und von der Revolution von 1848 in Paris bis zu den Belagerten der Demokratischen Armee, hundert Jahre später, in der Schlucht von Samaria. Und vom offiziellen Beginn des Bürgerkriegs auf Kreta, April 1947, bis zur Diktatur der Obersten, zwanzig Jahre später, April 1967. Mit der gedämpften Aktualität und der unterirdischen Realität, die brodelt, könnte "Komm, lass uns Lügen erzählen" auch als Versuch gelesen werden, das dringende Bedürfnis zu erfüllen, die Welt anders zu sehen, sie zu verzaubern, fröhlich, befreit, um darüber hinauszugehen...