Wie jede allgemeine und politisch ausgerichtete Erzählung sind auch die über die Dezemberereignisse – die "zweite Runde des kommunistischen Aufstands" für die Rechte oder der "heldenhafte Dezember" für die Linke – durch die selektive Nutzung der Vergangenheit, das "Schweigen" über die schwierigen Aspekte der Schlacht oder sogar die Verzerrung der Ereignisse gekennzeichnet. Hinter all diesen Erzählungen stehen die politischen Verantwortlichkeiten der an der Schlacht beteiligten Seiten.

In der kritischen Phase am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Europa von der politischen Konfrontation zwischen den Kräften, die den Widerstand bildeten und eine zentrale Position in den politischen Entwicklungen nach dem Krieg beanspruchten, und den im Exil lebenden europäischen Regierungen, die ihre Rückkehr an die Macht suchten, erschüttert. Griechenland war das einzige europäische Land, in dem die Intensität dieser Konfrontation zu bewaffneten Konflikten zwischen den bis dahin verbündeten Kräften von EAM und den Briten führte, noch bevor der Krieg zu Ende war. Im Dezember 1944, nur anderthalb Monate nach der triumphalen Befreiung der Hauptstadt, brach die "Schlacht von Athen" aus, die heftigste militärische Auseinandersetzung, die jemals in der Hauptstadt stattfand.

Siebzig Jahre später bleiben viele Fragen zu den "Dezemberereignissen" unbeantwortet. Ihre zentrale Rolle in den politischen Entwicklungen, die zum Bürgerkrieg und zum spaltenden sozio-politischen Regime der folgenden Jahrzehnte führten, hat ideologisch aufgeladene Interpretationen hervorgebracht. Wie jede allgemeine und politisch ausgerichtete Erzählung sind der "heldenhafte Dezember" der Linken und die "zweite Runde des kommunistischen Aufstands" der Rechten durch die selektive Nutzung der Vergangenheit, die Unterdrückung oder Verzerrung von Ereignissen und die Verschleierung politischer Verantwortlichkeiten gekennzeichnet.

Dieses Buch, die erste wissenschaftliche Studie, die sich hauptsächlich auf unveröffentlichte Quellen stützt und sich auf die Ereignisse selbst konzentriert, versucht, Antworten auf die kritischen Fragen zu geben: Was waren die Ursachen, die zum Ausbruch der Kämpfe führten, und in welchem politischen und sozialen Kontext fanden sie statt? Wie entwickelten sich die Konflikte Tag für Tag und verwandelten die Stadt in ein Schlachtfeld (von den großen Militäroperationen in Goudi, Makrygianni, den Kasernen von Parapigmata in Kolonaki und Ampelokipi bis zu den Straßenkämpfen in Omonia, Exarchia und Metaxourgeio, von den tödlichen Kämpfen auf den Hügeln von Ardittos und Alepovouni bis zu den Bombardierungen von Kaisariani und dem britischen Vormarsch von Faliro ins Zentrum von Athen)? Schließlich versucht die Forschung, durch die Aufzeichnung der Aktionen der Nationalgarde Licht auf die schwierigen Fragen der Hinrichtungen, die Identität der Opfer und die zivilen Verluste durch die britischen Bombardierungen zu werfen, die weiterhin das Gedächtnis an die Dezemberereignisse prägen.