Dieses Buch zielt darauf ab, die historiographische, theoretische und pädagogische Reflexion zusammenzufassen und zu bewerten, die einerseits für staatliche Erinnerungspolitiken bezüglich des Holocausts formuliert wurde und andererseits für die spezifischen Wege und Formen des Umgangs mit traumatischer Erinnerung von der Nachkriegszeit bis heute.

Angemessenerweise wird Deutschland als exemplarische Fallstudie betrachtet, während in geringerem Maße auch auf die Staaten eingegangen wird, die Komplizen des deutschen Nationalismus waren. Die Analyse des Autors lässt jedoch nicht außer Acht, wie die Staaten, die unbeabsichtigt zu "Todesfabriken" wurden (Polen), sich entschieden haben, mit der Situation umzugehen.

Besondere Themen, die hervorgehoben werden, sind: 1) die historische Einzigartigkeit des Holocausts und sein exemplarischer Charakter, 2) die Rolle der Kunst als Heilungs- und Ästhetisierungsprozess sowie die Möglichkeit oder Legitimität der ästhetischen Darstellung von Trauma, 3) die Durchsetzung historischer Gerechtigkeit und 4) pädagogische Theorien zum Umgang mit traumatischen Ereignissen oder Erfahrungen.