In diesem Buch werde ich Leidenschaft und Ruhm des Lebens weben, seine stetige und ruhige Natur, das Fieber und die Müdigkeit, die Morgen, die Nachmittage und die Abende der Sehnsucht, Frustration, Angst, Triumph und Tod...
Könnte dieser süße, sonnige Nachmittag am Meer mit seinen grünen und goldenen Schimmern, mit der Brise, die sich auf den Decks ausbreitet, auf denen die Matrosen faulenzen, der Nachmittag des Todes sein?
Bevor er mit "On the Road" berühmt wurde, war Jack Kerouac ein Matrose. In "Das Meer ist mein Bruder", seinem ersten Roman, ließ er sich von seiner Liebe zum Meer inspirieren. Es erzählt von den Schicksalen von Wesley Martin, einem schweigsamen Einzelgänger, der das Meer "mit einer seltsamen und einsamen Liebe" liebte, und Bill Everhart, einem erwachten Intellektuellen, der nach elementarer Freiheit und einfachem Alltagsleben strebt. Nach einer kurzfristigen Entscheidung gehen sie an Bord der S.S. Westminster nach Boston. Während sie sich nach Grönland aufmachen, streiten sie sich, trinken Whiskey, spielen Karten, entgehen Torpedos, betrachten die Weite, die sie umgibt, und fragen sich, ob sie ihr Ziel erreichen werden. Kerouac webt ihre Geschichte zu einem intensiven Porträt von Freundschaft und Brüderlichkeit, einer existenziellen Reflexion über das brennende Verlangen, der Gesellschaft zu entkommen, und vor allem über die stürmische und ungezähmte Kraft des Meeres.
Kerouac begann kurz nach seiner ersten Reise als Seemann im Spätsommer 1942 mit dem Schreiben dieses Romans und hielt in seinem Tagebuch detaillierte Notizen über den harten Alltag auf See und die Eigenschaften seiner Schiffskameraden fest. Kurz nach seiner Rückkehr an Land verwebte er diese spontanen Beobachtungen zu einem 158-seitigen Manuskript, das verloren ging, solange er noch lebte. Jetzt wird es vollständig veröffentlicht, zusammen mit Auszügen aus seinen frühen Kurzgeschichten und Briefen sowie Kommentaren, die sein Werdegang als Schriftsteller beleuchten.