Im Jahr 1943 spricht Hannah Arendt in einem bewegenden und sarkastischen Text über die Situation des jüdischen Flüchtlings, dieser neuen Art von Person "die von seinen Feinden in Konzentrationslagern und von seinen Freunden in Internierungslagern eingesperrt ist".

Fünfzig Jahre später, und nachdem eine neue Welle von Flüchtlingen gerade begonnen hat, europäische Grenzen zu überqueren, kommentiert Agamben Arendts Text und weist gleichzeitig auf die Lücken in der zeitgenössischen phantasmagorischen Rhetorik über Menschenrechte hin.

Zu Beginn des nächsten Jahrhunderts untersucht Enzo Traverso den Vorteil, den eine "Interpretation der Distanz" für vertriebene Intellektuelle bietet, und identifiziert sogar Ähnlichkeiten und Unterschiede (und die verpasste Gelegenheit eines Treffens) zwischen der jüdischen und der schwarzen Diaspora.

Dieses Buch vereint diese drei Texte zu einer Zeit, in der ein immer größerer Teil der Menschheit zum Flüchtling wird und jeglicher Rechte beraubt ist - und während die politische Positionierung zum Problem der Migration zu einer entscheidenden Trennlinie wird.