Dieses Buch von Franz Boas ist eines der wichtigsten Referenzen für den Wert und die Notwendigkeit einer kreativen Anthropologie und stellt einen Meilenstein in der Geschichte des menschlichen Denkens dar, nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht, sondern auch aus philosophischer, politischer und kosmologischer Perspektive. Heutzutage, wo die Konfrontation und der "Kampf der Kulturen" erneut propagiert und sogar im Namen einer eindimensionalen globalen kulturellen Homogenisierung aufgezwungen werden, gewinnt das Werk von Franz Boas wieder an dringender Relevanz, da es betont, dass die qualitative Bewertung und vergleichende Rangfolge von Kulturen im Allgemeinen keinen Sinn ergeben, dass es keine überlegenen und minderwertigen menschlichen Rassen gibt - sondern vielmehr Variationen von Typen der vereinheitlichten menschlichen Gattung -, dass Rasse und Kultur keine kausale Beziehung haben und dass es darüber hinaus keine grundlegenden Unterschiede in der Denkweise zwischen "primitiven" und "zivilisierten" Völkern gibt.