Ein renommierter politischer Philosoph untersucht erneut die Rolle, die Märkte und Geld in unserer Gesellschaft spielen sollten.

Sollten wir Kinder dafür bezahlen, Bücher zu lesen oder gute Noten zu bekommen? Ist es richtig, den Wert menschlichen Lebens zu beziffern, um zu entscheiden, wie viel Umweltverschmutzung erlaubt sein sollte? Ist es ethisch, Menschen dafür zu bezahlen, gefährliche neue Medikamente zu testen oder ihre Organe zu spenden? Können wir Söldner anheuern, um für uns zu kämpfen, Gefangene in gewinnorientierte Gefängnisse schicken, den Zugang zu guten Universitäten versteigern oder die Staatsbürgerschaft an Einwanderer verkaufen, die bereit sind zu zahlen?

In seinem Buch "Was man für Geld nicht kaufen kann", das in die Bestsellerliste der New York Times aufgenommen wurde, geht Michael J. Sandel einer der größten ethischen Fragen unserer Zeit nach: Gibt es etwas, das falsch daran ist, wenn alles käuflich ist? Wenn ja, wie können wir verhindern, dass Marktwerte in Bereiche des täglichen Lebens eindringen, in die sie nicht gehören? Was sind die moralischen Grenzen der Märkte? In den letzten Jahrzehnten haben Marktwerte in fast jedem Aspekt des täglichen Lebens andere Werte verdrängt. Ohne es überhaupt zu merken - so argumentiert Sandel - sind wir von einer Marktwirtschaft zu einer Marktgesellschaft übergegangen.

In "Gerechtigkeit", einem Buch, das ein internationaler Bestseller wurde, beleuchtet Sandel meisterhaft, klar und lebendig die schwierigen ethischen Fragen, denen wir täglich gegenüberstehen. Jetzt, in "Was man für Geld nicht kaufen kann", eröffnet er eine Diskussion, die in unserer marktorientierten Ära noch nie geführt wurde: Was ist die wahre Rolle der Märkte in einer demokratischen Gesellschaft, und wie können wir die moralischen und kollektiven Güter schützen, die Märkte nicht respektieren und Geld nicht kaufen kann?