Wollen moderne Menschen wirklich Freiheit oder empfinden sie Angst davor?
"Die Furcht vor der Freiheit" von Erich Fromm bleibt ein zeitloses und prophetisches Buch darüber, was heute geschieht, aber auch darüber, was folgen könnte, da die Freiheit zunehmend durch die Intensität des wirtschaftlichen, sozialen, politischen und religiösen Totalitarismus eingeschränkt wird.
In diesem ikonischen Werk erklärt Fromm zunächst, wie revolutionäre Veränderungen in der wirtschaftlichen und sozialen Organisation, die übermäßige Macht des Kapitals und die Wirtschaftskrise die Gefühle der Unsicherheit, Einsamkeit und Unbedeutsamkeit des modernen Menschen verstärken, während die Kriegsgefahr die Angst stärkt. Er konzentriert sich dann auf die Abwehrmechanismen des Individuums, die gleichzeitig ihre Mechanismen der Flucht vor der Freiheit sind: Totalitarismus, die Tendenz zur Zerstörung und Konformität.
Und wenn für den ahnungslosen Bürger Konformität harmlos ist, so ist sie für Fromm von großer Bedeutung: Im Rahmen dieser "Lösung", zu der die Mehrheit der Mitglieder der Gesellschaft greift, hört der Mensch auf, er selbst zu sein, und übernimmt vollständig den Persönlichkeitstyp, der ihm durch kulturelle Standards, die öffentliche Meinung und den gesunden Menschenverstand auferlegt wird.
So werden die bewussten Ängste vor Einsamkeit und Unsicherheit durch die Integration in das Ganze bewältigt. Auf diese Weise zahlt der Einzelne jedoch den Preis für die Distanzierung von der wahren, positiven Freiheit, die aus spontaner Aktivität besteht.