In den Ländern der entwickelten Welt sind in jüngster Zeit extreme Gewalttaten und unvorstellbare terroristische Massenangriffe aufgetreten, die Unsicherheit und Ungewissheit unter ihren Bürgern verbreiten und tragischerweise ernsthafte Fragen zur Funktionsweise demokratischer Gesellschaften aufwerfen. Westliche Gesellschaften müssen nun den Erhalt ihrer demokratischen Errungenschaften mit der Gewährleistung ihrer Bereitschaft zur Bewältigung dieser beispiellosen Bedrohung ihrer Sicherheit kombinieren.

Tiefe Unwissenheit und vorgefasste Vorstellungen haben den Hintergrund für einen neuen Konflikt zwischen islamischen Gesellschaften und dem Westen gebildet, was dazu führt, dass dieser Konflikt von voll bewaffneten, aber politisch "blinden Armeen" geführt wird. Heute besteht immer noch ein dringender Bedarf an einer eingehenden Untersuchung des Phänomens des islamischen Fundamentalismus. Tatsächlich ist es die Pflicht westlicher Gesellschaften, eine klare und auf Wissen basierende Strategie zu entwickeln, die die tatsächlichen Fakten des Problems berücksichtigt. In Demokratien erfordern Entscheidungen jedoch einen Dialog. Und ein Dialog setzt nüchterne und informierte Bürger voraus, die sich der Natur und den weiterreichenden Auswirkungen des Problems bewusst sind, über das sie entscheiden sollen.

Dieses Buch behandelt ein vernachlässigtes Thema, nämlich die Behandlung des Islam und insbesondere des fundamentalistischen Islam durch die europäische politische Elite. Es hat daher eine doppelte Zielsetzung und Rolle: Einerseits die Bedrohung des fundamentalistischen Islam heute wissenschaftlich und verständlich zu beschreiben und andererseits eine umfassende politische Antwort darauf zu geben, wie die europäische politische Ordnung dieser Bedrohung begegnen sollte.