In "Männliche Dominanz" verwendet Pierre Bourdieu ethnografische Analysen als Werkzeug, um Licht auf die Strukturen männlicher Dominanz zu werfen, die genau deshalb so tief in unserem Unterbewusstsein verwurzelt und so unseren Erwartungen entsprechen, letztendlich unbemerkt bleiben und niemals hinterfragt werden.

Durch die Untersuchung der Gesellschaft der Kabylen erforscht der einflussreiche französische Soziologe die symbolischen Strukturen des männlich-zentrierten Unbewussten im Mittelmeerraum und die Art und Weise, wie es sowohl bei Männern als auch bei Frauen heute noch fortbesteht. Männliche Dominanz wird somit als exemplarische Form symbolischer Gewalt dargestellt, eine Gewalt, die oft mild, unsichtbar und sogar mit dem unfreiwilligen Einverständnis der Beherrschten ausgeübt wird. Es untersucht die Institutionen Familie, Kirche, Schule und Staat, die zur Reproduktion dieser Strukturen und zur Aufrechterhaltung von Willkür beitragen, um zur politischen Frage zu gelangen: Wie können die Mechanismen neutralisiert werden, die den natürlichen Verlauf der Geschichte verzögern?

"Männliche Dominanz", das viele Reaktionen von Feministinnen ausgelöst hat, ist ein Buch, das relevante Fragen zu Geschlecht, sexueller Identität und Macht aufwirft.