Melancholie ist der Zustand der Stimmung, in dem die Seele zwischen einer spirituellen Morgendämmerung, die niemals kommt, und einem endlosen Zwielicht wartet... Für die meisten Menschen wird Melancholie mit Depressionen in Verbindung gebracht. Seit der Antike jedoch wurde sie als Krankheit der Philosophen, Dichter und kreativen Menschen anerkannt. Warum passiert das? Warum wird Traurigkeit zur Ursache innerer Suche und existenzieller Fragestellungen?
Der Psychologe und Autor George Ioannidis gibt einen Überblick über die unglaublich reiche Geschichte der Melancholie - von der Zeit des Empedokles und Platon bis zu den Symbolen der Alchemie und von der Mythologie bis zu modernen Philosophen und der Psychoanalyse - und betont, wie die Nacht der Melancholie nicht ohne Licht ist, denn in ihrem Kern, selbst im latenten Zustand, liegt jene archetypische Kraft, die Trauer in einen Rausch des Lebens und des Selbstbewusstseins verwandeln kann.

Gleichzeitig werden auch andere wichtige Themen untersucht, wie Glück, der Sinn des Lebens, die Bedeutung von Vergebung und die Rolle der Liebe bei der Selbsttranszendenz - von dem Leiden (und der Unzufriedenheit) des Egos bis zur aktiven Teilnahme am Leben (und dem Glück) des Selbst.