Könnte ein Student des philosophischen Denkens jemals an der Arbeit eines Soziologen interessiert sein, der sein kognitives Projekt explizit außerhalb der Grenzen der Philosophie verortet? Und dennoch ist Max Webers Arbeit kein Übung in extremem Positivismus, wie oft angenommen wird. Die darin enthaltene Reflexion über die Methodik einer rein empirischen historischen Wissenschaft hat ihre Wurzeln in einer Theorie der Moderne, greift in den Streit zwischen Historikern und Ökonomen von Webers Zeit ein und verdankt viel dem Denken von Marx und Nietzsche.
Unter welchen Bedingungen kann man menschliches Handeln in einer sozialen Umgebung verstehen? Können die Wissenschaften des Menschen, insbesondere Geschichte und Soziologie, Gesetze mit universeller Gültigkeit nutzen, wie die Naturwissenschaften? In diesen Fragen, die immer relevant bleiben, bietet Webers Arbeit Antworten, die kaum als veraltet betrachtet werden können.
Vor allem lädt Weber uns ein, die Verbindungen zwischen wissenschaftlicher Rationalität und den Strukturen zu suchen, die die Welt ausmachen, die wir "den Westen" nennen.

Es umfasst die Kapitel: "An den Quellen der Weberianischen Methodik: der Kampf gegen die deutsche historische Schule", "Max Weber und der Marxismus", "Rationalisierung und Entzauberung der Welt", "Die Logik des Verstehens".