Der zweite Band der "Books of Blood" beschreitet dieselben Pfade des Todes, die der erste Band der Serie geebnet hat. Clive Barker kombiniert erfolgreich die abstoßendsten Ängste der Leser mit abscheulichen Kreaturen, die nur wenige die geistige Kapazität haben, sich vorzustellen. Die fünf Geschichten, diese fünf paradoxen Erzählungen, die in diesem Band enthalten sind, provozieren zweifellos Schock, Übelkeit und Terror. Es ist eine Feier der Perversion, ein Karneval der Monster, bei dem sich der Leser niemals sicher fühlt. Barkers ikonografische Sprache, das groteske Element und die Intelligenz seiner Ironie bieten eine Ikonografie des Paradoxen und Perversen.

Barker schreibt nicht, um den Leser zu beruhigen. Ganz im Gegenteil. Der Autor nimmt Sie an die Hand, schließt Ihre Augen und wirft Sie hilflos in die Hölle seiner absurden, virtuellen Metaphern, und lässt Sie allein kämpfen. Die Art von Horror, die er schreibt, zielt darauf ab, den Schleier des Geheimnisses zu zerreißen und jeden Aspekt der Realität zu dekonstruieren. Seine Geschichten verwandeln konventionelle Gefühle und konfrontieren den Leser mit einer einzigartig anderen Sicht auf die Welt und die Realität, wobei sie das Netz der Beziehungen hervorheben, das sich zwischen Verlangen und Angst entwickelt. Barker erschafft ein völlig glaubwürdiges mythologisches Universum, in dem das Monströse wohnt – und dominiert. Wenn der Autor etwas verspricht, dann ist es ein ständiges, gefährliches Schwanken des Lesers zwischen Normalität und Absurdität, zwischen Realität und Fantasie, ein Schwanken, das soziale Normen untergräbt, indem es letztlich mögliche, unterschiedliche Realitäten präsentiert.