Die Römer drangen erstmals im Jahr 229 v. Chr. in griechisches Territorium ein. Etwa sechzig Jahre später war alles vorbei und Griechenland wurde eine der ersten Provinzen des aufstrebenden Römischen Reiches. Es war eine unglaubliche Reise - eine harte und zerstörerische Eroberung eines Landes, dem die Römer so viel in Bezug auf Kunst, Philosophie und allgemeine Kultur verdankten.

Rom fand das östliche Mittelmeer in ein Ungleichgewicht der Macht unter drei großen Königreichen geteilt: die drei hellenistischen Königreiche, die nach den Kriegen Alexanders des Großen und seiner Nachfolger überlebten und florierten: Makedonien, Ägypten und Syrien. Innere Konflikte nahmen Ägypten aus dem Bild, aber die anderen beiden schrumpften. Nachdem Rom sich nach der Eroberung Karthagos zur einzigen Supermacht des westlichen Mittelmeers entwickelt hatte, expandierte es nach Osten, bis das gesamte Mittelmeer unter seiner Kontrolle war.

Abgesehen von der aufregenden militärischen Aktion spielt die Geschichte der römischen Eroberung Griechenlands eine bedeutende Rolle für Rom selbst und das von ihm geschaffene Reich. Wie Robin Waterfield zeigt, entwickelten die Römer eine besonders ausgeklügelte Methode der Fernherrschaft über die Griechen, indem sie ihre Autorität und Diplomatie mehr als ihre Truppen einsetzten. Diese Studie wirft provokativ Fragen über Rom und seine Kultur auf. Zum Beispiel: Inwieweit war die römische Dominanz eine geplante und bewusste Politik? Was war es in der römischen Kultur, das sie zu immer mehr Eroberungen trieb? Und wie wurden römische Intellektuelle und Künstler von der älteren griechischen Kultur beeinflusst, die sie selbst als überlegen anerkannten?