Dieses Buch untersucht die Auswirkungen des Europäismus auf die interkulturelle Bildung und konzentriert sich auf alle Ebenen und Stufen der Bildungspolitik: von der überstaatlichen bis zur schulischen Ebene und von der Entwicklung bis zur Übernahme und Umsetzung der interkulturellen Bildungspolitik. Die "dominante" Rolle des Staates bei der Schaffung von Bildungspolitik spiegelt sich in den Bildungssystemen der meisten europäischen Länder wider. Das europäische soziohistorische Umfeld bestätigt die Annahme, dass die Bildungspolitik, wie sie in den einzelnen Mitgliedstaaten entwickelt und umgesetzt wird, mit dem Nation-Building verflochten ist. In der Ära der Spätmoderne ist jedoch die zentrale Position des Nationalstaats aufgrund einer Vielzahl neuer sozialer, politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen eingeschränkt worden. Die Erweiterung der Europäischen Union, Migration und Europäismus sind die am häufigsten genannten Einflussfaktoren. Die Folgen dieser Entwicklungen werden zunehmend verstärkt, während das Bildungsmanagement des kulturellen Pluralismus weiterhin Gegenstand von Verhandlungen zwischen europäischen Organisationen, staatlichen Stellen, der Regierung, Akademikern und Pädagogen ist. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die interkulturelle Bildung sind jedoch noch unerforscht. Dieses Buch zielt darauf ab, diese Faktoren zu skizzieren und sich dabei auf die Entwicklung der zypriotischen interkulturellen Bildung im europäischen Kontext zu konzentrieren.