Am Ende der 1970er Jahre basierte die Erklärung des Todes der Ideologien auf dem Zusammenbruch der großen Blöcke totalitärer Denkweisen, die sich seit dem späten 19. Jahrhundert gebildet hatten und die großen Katastrophen des folgenden Jahrhunderts organisiert hatten. Ideologie als mentale und kollektive Position stirbt jedoch nie. Die Erklärung ihres Todes bedeutet, die Tatsache zu ignorieren, dass Ideologie nicht nur durch ihren Inhalt definiert wird, sondern durch eine eigentümliche, repetitive und verbreitete psycho-mentale Position, die weit davon entfernt ist, an Stärke verloren zu haben. Sie war dazu bestimmt, insbesondere heute noch stärker, radikaler und tödlicher zu werden.

Auf der Grundlage der klinischen Praxis der Psychotherapie und psychoanalytischer Arbeit im Gruppenkontext erklärt das Buch, wie die ideologische Position entsteht und wie sie sich bei der Arbeit der Trauer dreifacher Unterwerfung verwandelt: gegenüber der allmächtigen Idee, dem strukturellen oder unmenschlichen Ideal und dem entfremdenden Idol. Die Analyse erweitert sich durch die Untersuchung der Bedingungen für ihre Übertragung im Studium extremer und absichtlich destruktiver Ideologien, wie sie im dunklen Zeitraum in Europa in den 1970er-1980er Jahren oder in den Diktaturen in Lateinamerika oder in denen, die anscheinend die massiven terroristischen Aktionen der Dschihadisten heute lenken, vorliegen.