Die verheerenden "blind" terroristischen Angriffe in New York und Washington brachten die Existenz und Handlungen fanatischer islamischer Gruppen ans Licht, gegen die der amerikanische Präsident Bush den Krieg erklärte. Kurz vor der Zerstörung der Twin Towers und des Pentagon hatte Gilles Kepel die islamischen Bewegungen, die sich im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts dramatisch entwickelt hatten, akribisch kartiert. Während sich die Religion in der modernen Welt zunehmend in Richtung Privatisierung zurückzog, entstanden in den 1970er Jahren politische Gruppen, die dem Koran die Treue schworen und den Dschihad (heiliger Krieg für Gott) führen und einen islamischen Staat errichten wollten. Kepel liefert eine 25-jährige Bewertung des Islamismus aus historischer, kultureller und sozialer Perspektive. Da Osama bin Laden keine Anomalie ist und das islamische Phänomen noch lange relevant bleiben wird, ist Kepels Buch eine unverzichtbare Hilfe, um eine Welt zu verstehen, die seit dem 11. September 2001 extrem unberechenbar und unerklärlich geworden zu sein scheint...