In der russischen und weltweiten Literatur ist "Die Brüder Karamasow", das letzte Werk von Fjodor Dostojewski, ein Meilenstein. Durch die Seiten dieses Werkes hat Dostojewski, der nie gleichgültig gegenüber der lebendigen Realität seiner Zeit war, die Möglichkeit, ein lebendiges Bild des Lebens in Russland und seiner Bevölkerung im späten turbulenten Jahrzehnt der 1860er Jahre zu zeichnen. 

Dies ist die Ära, die auf die Abschaffung der Leibeigenschaft folgt, eine Wunde, die das Gesicht und die Seele des Landes jahrhundertelang verzerrt hat und von Gogol in "Tote Seelen" einzigartig dargestellt wurde. Das Werk spielt im Jahr 1866 oder genauer gesagt in der Zeit von 1860-1870 und erfasst genau das Gefühl des Aufbruchs, die Erwartung, dass die alte Welt von einer neuen, gerechteren abgelöst wird, in der neue soziale Kräfte Boden finden, um Wurzeln zu schlagen und zu gedeihen. Es wird zu Recht als eines von Dostojewskis optimistischsten Werken angesehen.