Was ist das Magische unter den Azande im Südsudan? Wie sind die Erzählungen von Kannibalen und Zombies, die wir heute in vielen Ländern in Subsahara-Afrika antreffen, mit den traumatischen Erfahrungen von Sklaverei und Kolonialismus verbunden? Warum verehren die Bewohner der Grasfelder im westlichen Kamerun ihre verstorbenen Verwandten und wie hat das Christentum den Glauben und die Praktiken der Ahnenverehrung beeinflusst? Was sind die Überzeugungen und Praktiken der Vendetta unter den Nuer im Sudan und wie haben Kolonialismus und langanhaltende postkoloniale Bürgerkriege sie verändert? Wie wurden die Wirtschaften Westafrikas durch das Eindringen westlichen Geldes beeinflusst und was sagen uns die Geschichten von Hexerei über den Kapitalismus? Wie wurde die diasporische Identität der Yoruba in Nigeria geformt? Wie versuchten die Evangelisten, protestantische Ethik den Tswana in Südafrika aufzuzwingen, und welchen Widerstand trafen sie?

Das Buch diskutiert kritisch einige der bedeutendsten Studien, die versucht haben, die oben genannten Fragen zu beantworten und als Meilensteine in der anthropologischen Forschung zu Subsahara-Afrika und der Wissenschaft der Sozialanthropologie im Allgemeinen gelten. Mit Schwerpunkt auf ethnographischer Beschreibung verfolgt es den Faden, der Ethnographie mit Interpretation verbindet, und führt den Leser allmählich an Konzepte und analytische Kategorien der Sozialanthropologie durch spezifische ethnographische Beispiele heran. Es beschränkt sich jedoch nicht auf ein spezifisches Lesepublikum, sondern richtet sich allgemeiner an diejenigen, die Afrika durch seine Anthropologien entdecken möchten.