Dieses Werk ist ein eher vernachlässigter, aber entscheidender Text von dem jungen Marx. Es wurde geschrieben, als er 25 Jahre alt war, als Reaktion auf die Bedingungen, die Bruno Bauer für die Emanzipation der Juden gestellt hat. Marx behandelt jedoch bereits kritisch in Bezug auf historischen und dialektischen Materialismus die dominante Klasse und das dominante Denken im Zusammenhang mit dieser Frage und hinterfragt speziell die Fähigkeit der politischen Revolution und der bürgerlichen Demokratie zur Emanzipation. Er setzt als Voraussetzungen für letztere die soziale Revolution und die Überwindung der Widersprüche der bürgerlichen Gesellschaft, insbesondere des Privateigentums und der Warenproduktion, die sie beherrschen, und entwirft bereits eine staatenlose Gesellschaft der universellen Emanzipation.

Es handelt sich um einen Text, der aus der im Wesentlichen rassistischen Perspektive der Parteilichkeit-Unterscheidung-Überlegenheit der jüdischen Rasse heraus eine Reaktionenflut ausgelöst hat, als ob es sich um eine antisemitische Verleumdung handeln würde, während er in Wirklichkeit ihre Überwindung als Voraussetzung für die Emanzipation anprangerte und forderte, die weltlichen Werte jüdischer Händler, Bankiers und Wucherer und speziell ihren weltlichen Gott, das Geld, zu hinterfragen.

Einhundertsechsundsechzig Jahre nach seiner Veröffentlichung ist dieses Buch nach wie vor äußerst relevant, sowohl als integraler Bestandteil des aktuellen marxistischen Weltbildes als auch für seinen kritischen Geist und die Wahrheiten, die es enthält.

Diese Ausgabe enthält neben der geschätzten Neuauflage der historischen Ausgabe von 1932 eine umfangreiche Einführungsstudie von George Roussis, durch die einerseits der Wert dieses Werkes selbst und sein Beitrag zur Entwicklung des marxistischen Denkens gründlich herausgestellt werden soll und andererseits der vermeintliche Antisemitismus widerlegt werden soll.