Der Journalist ist sicherlich ein Diener der Umstände, der aktuellen Ereignisse, des Moments. Der Kern seiner Rede ist vergänglich, aber alles andere als steril. Es genügt ihm, die Wege wahrzunehmen, in denen sich die Umstände in die Geschichte integrieren, die Wege, in denen Ereignisse zu Situationen werden. Vor allem aber, um die Rolle zu erkennen, die von Menschen, Persönlichkeiten, ihrer Komplexität gespielt wird.

Das Interview ist vielleicht das schwierigste und anspruchsvollste Kapitel der journalistischen Kunst. Offensichtlich unterschätze ich nicht gute Berichterstattung, politische oder wirtschaftliche Analysen, Essays, Chroniken, Leitartikel, prägnante und treffende Kommentare. Doch alles konzentriert sich auf das Treffen und das Gespräch mit einer Person. Besonders, wenn diese Person ikonisch ist. Noch mehr, wenn eine Person bereits in die Geschichte eingegangen ist. Oder wenn ihre Position in der Kunstwelt es ihnen erlaubt, auf ihren eigenen persönlichen Code zu verweisen, ohne einen Grund zu haben, eine gemeinsame Redewendung zu verwenden, wie es in der Politik, im Sport oder in der Kultur der Fall ist, bevor jemand die Grenze der Konvention überschreitet.