Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert entwickelte sich der französische Schriftsteller und Politiker Maurice Barrès zum "Meister" des Nationalismus, der ideologischen Bewegung, die sich als Akzeptanz des Determinismus von Land und Toten definierte und den Krieg verherrlichte und gegen Internationalismus und universelle Werte kämpfte. Ion Dragoumis war sein wichtigster griechischer "Schüler". Allerdings finden wir um Barrès herum Hunderte von anderen kosmopolitischen Nationalisten aus der ganzen Welt: Italiener - wie D'Annunzio und Marinetti -, Spanier, Portugiesen, Lateinamerikaner, Balkanbewohner... Durch ihre Korrespondenz und verschiedene andere Quellen wird der Nationalismus als internationales Phänomen sichtbar, als Schaffung eines Netzwerks ehrgeiziger elitärer Intellektueller, die eine radikal reaktionäre politische Ideologie mit Literatur und Kunst zu verbinden suchten.

Das Buch verfolgt die internationalen Wege des Barrèsianischen Nationalismus, von Paris nach Peru oder ins osmanische "Ost", seine Widersprüche, seine Zweige und Mutationen, seine Beziehung zum Krieg und dem Aufkommen des Faschismus; um schließlich den Fokus auf seine griechischen Versionen zu legen, auf die ideologische Entwicklung von Ion Dragoumis, von seiner Bekehrung bis zu seinem Bruch, und auf die Bedeutung, die er für Nachkommen wie Nikos Kazantzakis und die Schriftsteller der "Generation der 30er Jahre" hatte.