Anlässlich des 100. Jahrestages der Tragödie, die den Hellenismus Kleinasiens und Thrakiens traf, bietet die historische Forschung weiterhin Möglichkeiten, die Entwicklungen jener Zeit in neuem Licht zu betrachten. Das unveröffentlichte Material ist umfangreich, und dieses Buch ist ein herausragendes Produkt unbekannter Informationen und Daten. Im Mittelpunkt steht die umstrittene Figur von Aristeidis Stergiadis, Hoher Kommissar von Smyrna ab 1919. Die Erzählung der tragischen Tage im August 1922 entfaltet sich durch die Korrespondenz der verantwortlichen Behörden von der Kriegsfront und dem Hauptquartier in Smyrna bis zur Hohen Kommission von Smyrna und der Regierung in Athen. Mit Hilfe von Archivquellen und bisher unbekannten offiziellen Dokumenten entdeckt der Leser neue, unerforschte Aspekte des gesamten Dramas. In der kurzen Zeitspanne von 14 Tagen vom kemalistischen Angriff bis zur Einnahme von Smyrna werden die Korrespondenz des Hohen Kommissars mit der Regierung, die Informationen und Vorschläge, die er einreichte, die Regierungskrise, die ausbrach, die Initiative für eine mögliche alliierte Intervention in der Stadt Smyrna und die beispiellose Situation, die sich mit den Flüchtlingen entwickelte, die sich dort versammelten, offenbart. Gleichzeitig wird eine Bewertung der nachträglichen Erklärungen des Hohen Kommissars versucht, die zur Aufklärung falscher Eindrücke und festgefahrener Urteile über die Kleinasiatische Katastrophe führt, wobei das wertvolle Material aus dem relativ unbekannten Aristeidis Stergiadis Archiv im Mittelpunkt steht.