Der Peloponnesische Krieg ist ein Abenteuer, das die Geschichte des antiken Griechenlands erschütterte und in vielerlei Hinsicht besiegelte. Militärische Ereignisse folgen politischen Entscheidungen und umgekehrt und bilden einen komplexen historischen Rahmen. In diesem fortwährenden Kampf um Dominanz zwischen Athen und Sparta versuchen beide Seiten, die Psychologie ihrer Gegner sowie die ihrer freundlichen Zuschauer zu beeinflussen. In dieser Arbeit wird versucht, die Texte von Thukydides aus einer Perspektive zu betrachten, die sich von der einfachen Aufzeichnung historischer Ereignisse unterscheidet. In diesem Licht verstehen wir, dass psychologische Operationen, unter welchem Namen oder welcher Eigenschaft sie auch immer zur damaligen Zeit gegeben wurden, eine bedeutende Rolle in der Entwicklung des Peloponnesischen Krieges spielten. Wir beobachten, wie die Protagonisten des Bürgerkriegs alle bekannten Mittel einsetzen, um das Zielpublikum zu beeinflussen und ihre Ziele zu erreichen. Thukydides' Werk bewahrt möglicherweise, ohne dass der große Historiker es beabsichtigt hat, wertvolle historische Informationen über die Durchführung von psychologischen Operationen bis heute. Und so gelangen wir zu einer neuen und originellen Interpretation von Thukydides' Werk.