Die Beziehung zwischen Körper und Geist und die Wahrnehmung dieser Beziehungen sind in allen kulturellen Kontexten wichtig für die Definition der Menschlichkeit. Fragen, die den Körper betreffen, waren nicht nur ein wichtiges Thema in der Geschichte der europäischen Zivilisation, sondern auch in vielen anderen Kulturen, die in ethnographischen Archiven dokumentiert sind. Dieses Buch behandelt einen Teil dieses interkulturellen Archivs und verwendet dabei einen Ansatz, der in den 1980er Jahren im Bereich der medizinischen Anthropologie entwickelt wurde, den Ansatz des "denkenden Körpers". Anhand der Untersuchung von Material aus Europa und Melanesien zeigt Andrew J. Strathern, dass einerseits die Darstellung des Biokosmos anderer Kulturen von europäischen Kategorien beeinflusst wurde, andererseits aber tatsächlich Ähnlichkeiten bestehen, wie zum Beispiel zwischen den antiken griechischen medizinischen Theorien der "körperlichen Säfte" und den entsprechenden zeitgenössischen Wahrnehmungen der Kulturen von Neuguinea. Darüber hinaus werden andere mit dem Körper zusammenhängende Themen untersucht, wie Gesundheit, Krankheit, Besessenheit und Heilung; das Konzept der Verkörperung und seine Verwendung in der zeitgenössischen anthropologischen Theorie; und das Verständnis von Spiritualität als Form des historischen Bewusstseins.