Es ist der Sommer 2005, die Ära der TV-Serien und die Geburt des Internets, eine Zeit, in der Barbie-Puppen zur Entdeckung der Sexualität führen. Die zehnjährige Protagonistin der Geschichte heißt Scheiße, ein Spitzname, den ihr ihre beste Freundin Isora gegeben hat, die unangefochtene Anführerin der kleinen Gruppe, dank ihres Mutes und ihrer Kühnheit, aber auch dank der Überlegenheit, die ihr durch ihre neu erworbenen Schamhaare und ihre weichen, "wie gezuckerte Brötchen" Brüste verliehen wird. Scheiße beneidet und verehrt Isora und würde alles für sie tun, sogar ihr bis zum Rand des Vulkans folgen, der wie ein Riese über dem kleinen Bergdorf auf Teneriffa thront, in dem die beiden Mädchen leben, ständig sehnsüchtig nach dem fernen, unerreichbaren Meer, in einer Welt, aus der die Eltern abwesend sind – sie arbeiten den ganzen Tag im Süden im Tourismus – wo großmäulige, schnurrbärtige Großmütter herrschen und die wahllos von Hexen und räudigen Hunden bewohnt wird.

Isoras sexuelles Erwachen verursacht Schmerz und Verlegenheit für Scheiße, die sich zurückgelassen und verraten fühlt, und Abreu verleiht mit einer reißenden und poetischen Prosa einer Welt eine Stimme, die bisher stumm geblieben ist, und wagt es, Dinge zu sagen, die bisher ungesagt geblieben sind, denn, wie Marta Sanz anmerkt, "sie schreibt über ihren Körper mit ihrem Körper."

Der Bauch des Esels, "ein lebendiger, schelmischer, körperlicher, lustiger, schockierender, sinnlicher, atmosphärischer und intensiver Roman... mit seinen Kapiteln, die um einen Vulkan tanzen, der kurz vor dem Ausbruch steht... mit Bildern, die nach Papas und Mojo duften... genau wie die literarischen Landschaften von Juan Rulfo oder García Márquez... Eine Kombination aus Faulkner und Ferrante – entzückende Form und psychologische Tiefe, kombiniert mit sozialem Bewusstsein und außergewöhnlichen Charakteren," wurde sowohl von der Öffentlichkeit als auch von Kritikern geliebt, wird in über zwanzig Sprachen übersetzt und bald für Kino und Fernsehen adaptiert.