Der stoische Epiktet (50-130 n. Chr.) ist ein direkter Nachkomme des Sokrates, des Urhebers der grundlegenden Prinzipien der Psychotherapie und des "Lieferanten" von Ideen für das monastische Christentum. Sein "Handbuch" lehrt Philosophie als einen Weg des täglichen Überlebens und Tugend als praktisches Mittel zum Glück. Es ist die Lehre eines Mannes, der als Sklave geboren wurde, aber frei blieb, von allem beraubt wurde, aber glücklich blieb. Er predigt keine Revolution. Sein eigenes Leben ist revolutionär: Es stürzt verächtlich unser gesamtes Wertesystem und unsere Motivationen um und verspottet das, was uns am liebsten oder schmerzhaftesten ist. Er ist gleichgültig gegenüber der Gesellschaft - was er sucht, ist die Erhebung der Menschheit.
Es gibt kein größeres Geheimnis als das Geheimnis des Guten. Und Epiktet ist einer seiner Eingeweihten.