Letzten November hat ein Buch mein Leben gerettet. Ich weiß, das klingt jetzt unglaublich. Manche könnten das, was ich sage, für eine Übertreibung oder sogar melodramatisch halten. Und doch ist genau das passiert. Es ist nicht so, dass jemand auf mein Herz gezielt hat und die Kugel sich wie durch ein Wunder in den Seiten einer dicken, ledergebundenen Ausgabe von Baudelaires Gedichten verfangen hat, wie wir es manchmal in Filmen sehen. Mein Leben ist nicht so aufregend. Nein, mein törichtes Herz war schon vorher verwundet. An einem Tag, der wie alle anderen schien.

Es gibt keine Zufälle. Davon ist Aurélie fest überzeugt, die nach dem Tod ihres Vaters dessen kleines Restaurant im Zentrum von Paris geerbt hat. An einem katastrophalen Freitag im November, in einem Moment, in dem Aurélie unglücklicher ist als je zuvor in ihrem Leben, fällt ihr in einer Buchhandlung ein Roman in die Hände. Beim Durchblättern ist sie überrascht, eine Passage zu entdecken, die nicht nur ihr eigenes Restaurant beschreibt, sondern auch eine Frau, in der Aurélie sich selbst erkennt. Nachdem sie das gesamte Buch gelesen hat, ist Aurélie fest entschlossen, den Autor zu treffen, von dem sie absolut überzeugt ist, dass er ihr Leben gerettet hat, ohne es überhaupt zu beabsichtigen. Doch ihr Wunsch erweist sich als schwierig – wenn nicht gar nahezu unmöglich – zu erfüllen. Jeder Versuch, den zurückgezogenen Autor über den Verlag zu kontaktieren, wird von seinem Verleger mit erbitterter Entschlossenheit vereitelt, der schließlich nur sehr widerwillig zustimmt, ihren begeisterten Brief an den Autor weiterzuleiten. Und eines Tages findet Aurélie eine Nachricht des schüchternen Autors in ihrem Briefkasten...