Mit "Das Feuer der Erinnerung" "schreibt" Eduardo Galeano die Geschichte Lateinamerikas neu, basierend auf Mythen, Prophezeiungen und realen Ereignissen. Im ersten Band der Trilogie, "Genesis", wird die Geschichte Lateinamerikas von der präkolumbischen Ära bis zum frühen 18. Jahrhundert aufgezeichnet.

Die Reise von Kolumbus führte zur brutalen Kolonisierung der Neuen Welt mit "Protagonisten" wie Eroberern, Vollstreckern der Heiligen Inquisition, portugiesischen, spanischen, englischen und niederländischen Sklavenhändlern sowie "Statisten" wie der einheimischen Bevölkerung, den Indianern, den Opfern weißer Fleischhändler und afrikanischen Sklaven auf einer Reise zur Hölle der Neuen Welt.

Das Fieber des schwarzen Goldes, die Revolution unterdrückter Bevölkerungen, die verlorenen Zivilisationen der Azteken, Inka und Maya sowie die Vernichtung Tausender Menschen sind eine vergessene Seite in den Büchern der offiziellen Geschichte.

Durch tausend allegorische Geschichten beschreibt Eduardo Galeano das Alltagsleben gewöhnlicher Menschen, ruft Symbole und Erinnerungen ab und vermischt Vergangenheit und Gegenwart auf der Suche nach einer gerechteren Zukunft. In Galeanos Prosa existieren Journalismus, Essay und Erzählung nebeneinander und bilden eine einzigartige Kunst, die dem Autor vielleicht helfen könnte, "Geschichte unter bronzenen Statuen und Marmordenkmälern auszugraben".